Im Norden droht die Bildungskrise

Zu einem lebenswerten und zukunftsfähigen Miteinander gehört elementar die Bildung unserer Kinder! Gerechte Bildungschancen für unsere Kinder sind die Basis für die Entwicklung unseres Stadtteils und unser aller Zukunft. Hierfür möchten wir uns gemeinsam einsetzen. Wir möchten Sie und uns über die aktuelle Situation informieren, mögliche Perspektiven aufzeigen und gemeinsam Ideen entwickeln. Denn erfolgreich engagieren können wir uns nur: In Meiderich Miteinander!

Bildungsstandort Meiderich – Status Quo und Perspektive

  1. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler im Stadtbezirk, an den unterschiedlichen Schulen und in den einzelnen Klassen
    1. aktuelle Daten zur Grundschule wurden unlängst von Schulverwaltung veröffentlicht (DS16-0262/6) https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1626331&type=do und sind Thema im Schulausschuss (16.09.19) und der Bezirksvertretung (31.10.19)

      Geburtenentwicklung Meiderich/Beeck:
      2012 (Einschulung 2018): 613
      2018 (Einschulung 2024): 861 (+ 40%)

      Anzahl Schülerinnen und Schüler:
      19/20 (nur mit Containern und voll): 684 (720 Prognose)
      23/24: 861 (+ 26%)

      Problem: NICHT schulscharf, nicht einmal die Stadtteile werden unterschieden

    2. Situation an den einzelnen Schulen (Schulformen) sehr unterschiedlich Weiterführende Schulen nicht in der Betrachtung, dennoch sehr problematisch. Fachkundige Information durch SL
    3. Klassenräume und Fach-/Differenzierungsräume Platzmangel bereits jetzt nur mit Aufgabe von Zusatzräumen (auch an Grundschulen) zu managen. Dennoch Hinweis auf „flexible Schulraumnutzung“ als Empfehlung der Verwaltung
    4. Klassengrößen Nach Antrag (Kooperation Lehrer, Eltern, einzelne Parteien) im Schulausschuss bestätigt Schulverwaltung: sinnvoll 23 Kinder pro Klasse bei besonderem Unterstützungsbedarf. (https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1619423&type=do, Seite 45f)

      Tatsächlich aktuell teilweise 29 Kinder (z.T. mit wiederholenden Kindern) in Grundschulen und 30 in weiterführenden Schulen.

    5. Bustransfer

      Seit geraumer Zeit Verteilung Schülerinnen und Schüler in der Stadt per Bus. Stand Januar 2019: 152 Kinder stadtweit (36 Meiderich/Beeck) bei knapp 3 Mio. € Kosten im Jahr 2018 Frühjahr 2019: Auflistung Schulverwaltung (Schulausschuss):
      Von Meiderich nach Homberg und Bruckhausen, z. Zt. Grundschüler aus Marxloh nach Bruckhausen.

    6. Tatsächliche Situation an der Bergschule (Container und Dependance)

      2 Containerklassen zum Schulstart (1 Tag nach Einschulung) fertig Lediglich Tischreihen wegen Platzmangen möglich Flexible Raumnutzung nicht in Klasse möglich

    7. DS16-0262/6, Verwaltungssicht

      Ergebnis des Berichtes der Verwaltung zur Grundschulsituation:
      „Das Ergebnis zeigt, dass im Grundschulbereich, rein rechnerisch, die Kapazitäten im schul-räumlichen Sinne aktuell noch nicht ausgelastet sind.“

      Gleichwohl werden Schwierigkeiten in einzelnen Stadtbezirken erkannt:
      „Es besteht zwar, bei Berücksichtigung der potentiellen Obergrenze, noch etwas „Luft“, jedoch laufen dann alle Schulen „unter Volllast“, d.h. die Schulen nehmen gemäß dem o.g. Gesetz die zulässige Höchstzahl an Kindern auf. (In) Walsum und Meiderich/Beeck (…) werden die rechnerischen Kapazitäts(unter)grenzen nur knapp nicht erreicht.“

      Handlungsempfehlung der Verwaltung:
      „(…) Reaktivierung der ehemaligen Grundschule GGS Dislichstraße als Dependance der GGS Bergschule. (…) Zudem muss versucht werden, die Attraktivität von aktuell nicht nachgefragten Schulen zu steigern“.

      Anmerkung: Bei der „Berechnung“ der Kapazitäten im Stadtbezirk ist die Dependance bereits berücksichtigt. Wo ist da eine Verbesserung?

  2. Neuausrichtung der Inklusion

    Bevor wir zum aktuellen Stand der Entwicklung kommen, möchte ich noch einmal den Gedanken der Inklusion vorstellen

    • Alle Menschen haben Anrecht auf gesellschaftliche Teilhabe
    • Auf Schule bezogen Umsetzung der UN- Menschenrechtskonvention
    • Eine Schule für alle
    • Lange Vorbereitungszeit
    • Dann Überfallkommando von jetzt auf gleich in einem mehrfach gegliederten Schulsystem
    • Wenig durchdacht
    • Seit 2011 Weiterentwicklung des GU den es schon lange in Duisburg gibt, gute Erfahrungen im GS-Bereich
    • Förderung der Kinder mit Förderbedarf auf zwei Ebenen FS (348 SuS) Regelschulen hier Unterscheidung GrundS und Sek I. GS mit mehr oder weniger guten Zuweisung von Sonderpädagogen (HCA, Zoppenbrück, GGS Bruckhauser) und Schwerpunktschulen im Sek I Bereich GSM mit 90 SuS + Theodor König die in der Jahrgangsstufe 5 mit 16 SuS gestartet sind.

      Was bedeuten jetzt diese Schwerpunktschulen? Schulen, die ein Konzept haben, (ausreichend) Sonderpäd., systematische Fortbildung der Kollegien, räumliche Voraussetzungen (Weiter Bestehen der Förderschulen) Durch die Bündelung soll die Klassengröße verkleinert werden und zusätzliches Lehrpersonal bereitgestellt werden. 25-3-1,5 – unter Vorbehalt des Schulträgers— Und da liegt wieder der Hase im Pfeffer. Es wird nicht nach Bedarfen in einzelnen Schulen geschaut, sondern die Gesamtzahlen werden betrachtet. Folge: Klassen im gemeinsamen Lernen haben trotzdem Größen von 26-29 aber mit 5-6 FöSuS


      Drei Forderungen

      1. Logisch mehr Sonderpädagogen Uni Kapazitäten – hätte man schon viel eher mit beginnen müssen
      2. Klassengrößen
      3. Räume zur Differenzierung
  3. die Anzahl an Lehrerinnen und Lehrer an den jeweiligen Schulen und die nicht-besetzten Stellen und
    1. Aufgabe des Landes, aber relevant für Schülerinnen und Schüler im Stadtteil
    2. Statt „Lehrer-Stellen“ „leere Stellen“ (Daten Stadtweit, August 2019) Alle Schulen (Stadt): 66% der ausgeschriebenen Stellen unbesetzt (entspricht Unterrichtsausfall: > 8.200 Stunden pro Woche)
    3. Unterschiedliche Situation an einzelnen Schulen/Schulformen Besonders problematisch an Grund-, Gesamt- und Förderschulen
    4. Notwendige Maßnahmen des Landes:
      • Sozialindiziertes Zuweisungsverfahren (bis wieder ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen)
      • Sozialindizierter Gehaltszuschlag in Höhe von 500,- €/Monat (bis wieder ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen)
      • Anhebung der Besoldung auf das Eingangsamt A13 für alle Lehrkräfte
      • Nachqualifizierung von Seiteneinsteigern an Grundschulen als Grundschullehrkräfte (und Erweiterung der Zugangsmöglichkeit für andere Fächer der Primarstufe, z.B. Deutsch, Mathematik und Religion)
      • Zügige Umsetzung des Punktes 3 des Sechs-Punkte-Plans des MSB (Erleichterter Erwerb weiterer Lehramtsbefähigungen und Schaffung von Verbeamtungsperspektiven)
  4. Ausblick
    1. (stadtweites) Bündnis „Gute Schulen – neu bauen“
    2. Angepasste Klassengröße: Ungleiches ungleich behandeln (Sozialindex); kurze Beine, kurze Wege, Attraktivität der Schulen dadurch steigern (für Lehrerinnen und Lehrer UND Schülerinnen und Schüler UND Eltern);
      1. gemeinsamer Antrag im Schulausschuss Begrenzung der Schülerzahl (s.o.)
      2. Schulausschuss kommende Woche: Antrag Prognose Schülerzahlentwickung
    3. “Beschulung“ und Betreuung der Kinder im Stadtteil (Schulbezirk?!)
    4. Adressat Land: Lehrerzuweisung, Besoldung; Verbeamtung
    5. Stadtteilaktion?
    6. Attraktivität des Stadtteils erhalten und steigern

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